wohnbau adolf-schemel-straße, salzburg
Die geometrische Ordnung als städtebauliche Grundidee des GARTENSTADTQUARTIERS Adolf Schemel Straße
Das Wettbewerbsareal liegt im südlichen Teil der Stadt Salzburg in zweiter Reihe zur Alpenstraße. Das gesamte Areal teilt sich in zwei Gebiete, „Wettbewerbsgebiet“ und „Erweitertes Planungsgebiet“. Räumlich steht das Areal in direkter Beziehung zum östlich angrenzenden Park/Spielplatz (Johann- Elias-Straße). Um auf die vorliegende Grundstücksform, Rahmenbedingungen (Fahrradweg, erweitertes Planungsgebiet, umliegende Bebauungsstruktur) zu reagieren, sowie um eine maximale und optimierte Wohnqualität zu erreichen, werden klare geometrische Formen verfolgt. Sowohl diese Formen als auch das gesamte Planungsgebiet werden in eine geometrische Ordnung durch Rasterung geführt. Die Rasterung/Ordnung stellt eine starke Orientierung zur städtebaulichen Idee sowie zur Orientierung im städtebaulichem Umfeld dar und organisiert bzw. leitet die Baukörper im Kontext. Der längsorientierte Baukörper beinhaltet die Mieteinheiten sowie das Raumprogramm der Lebenshilfe. Der Baukörper bietet durch seine Schichtung der Funktionen eine klare Ordnungsstruktur, die jeder Wohnung eine zweiseitige Fassadenöffnung („Durchwohnen“ Ost-West) ermöglicht und damit Wohnqualität, Besonnung, Belichtung und die Einbindung in die Qualitäten der Umgebung maximiert. Die Gärten und Grünflächen werden vertikal gefasst und zu den Bewohnern geführt. Das Leben der Nutzer wird mit der Umgebung zusammengeführt und somit sichtbar gemacht. Die Längsgliederung erfolgt durch die 3 Stiegenhäuser, die in der geschaffenen Zäsur gemeinschaftliche Bereiche (z.B: Loggia, Waschraum) beinhalten. Am nördlichen Kopf des Gebietes befindet sich der Punktkörper, der die Eigentumswohnungen sowie die Einfahrt in die gemeinsame Tiefgarage beinhaltet. Der Baukörper staffelt sich vom nördlichen Nachbargrundstück zurück und hält einen erhöhten Mindestabstand (wie bei 6 Geschosse notwendig) ein. Somit wird ein sanfter Übergang zur angrenzenden Bebauung gewährleistet.
Der Raum zwischen Punktkörper und der Längsgeometrie stellt das Bindeglied zwischen Wettbewerbsgebiet und dem östlich angrenzenden Spielpark dar. Darüber hinaus öffnet sich der Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss zu diesem Bindeglied und fügt sich in die diverse Umgebung ein. Die ost- und südseitigen Fahrradabstellflächen begleiten den Radweg und nehmen zum einen eine Zonierung der Funktionflächen vor, zum anderen stellen sie das direkte Bindeglied zum Radverkehr dar. Die konstruktive Umsetzung soll in einer schlichten Architektur erfolgen, die durch Minimierung der eingesetzten Materialien gestärkt wird. Der Längskörper tritt durch eine gestärkte Sockelzone/EG, Beton gestockt in Erscheinung. Der aufgehende Holzbau (1.-5.OG ) tritt nach außen mit einer Holzfassadentafel die an der geometrischen Rasterung orientiert ist, in Erscheinung. Die vorgesetzte Stahl - Regalstruktur tritt losgelöst in zarter Ausführung nach außen und übernimmt verschieden Funktionen. Sie stellt westseitig die Verbindung von Landschaft/Grünraum mit den Balkonen her, ostseitig übernimmt sie die Schichtung von privatem, halböffentlichem und öffentlichem Bereich. Die Regalstruktur bietet in Verbindung mit den Stiegenhäusern eine klar erkennbare funktionale Erscheinung, die in weiterer Folge den konstruktiven Sonnenschutz sowie den gedeckten Erschließungsbereich im Erdgeschoß übernimmt. Die Punktbebauung wird ebenso in einer reduzierten Ausformulierung umgesetzt. Der Holzbau wird nach außen ebenfalls über die am Raster orientierten Holzfassadentafeln wahrgenommen, die in ihrer vertikalen Erscheinung durch geschossweise umlaufende Leisten horizontal gegliedert werden. Was die Liftanlagen betrifft, so wurde gemäß der Auslobung je Gebäude eine Liftanlage vorgesehen, bei Bedarf können aber in den jeweiligen Stiegenhäusern weitere angedacht werden (Option im UG eingetragen).
Die kompakte Ausformulierung der Baukörper bietet eine hohe Wirtschaftlichkeit in der Umsetzung sowie eine hohe Energieeffizienz. Die losgelösten Strukturen bieten sowohl in der Umsetzung als auch in der Nutzungsdauer zahlreiche Vorteile (z.B: Schnittstellen minimieren, Reduzierung von Schwachstellen bei Anschlüssen, Zugänglichkeit und Wartbarkeit).