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planungswettbewerb schulbau zell am see, salzburg
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ERWEITERUNG UND FUNKTIONSSANIERUNG DES BSZ ZELL AM SEE 


Der bestehende Schulkomplex präsentiert sich wie ein Aggregat von Gebäuden differierender Bauphasen. Der kritische Punkt liegt in der Abwesenheit einer städtebaulichen wie architektonischen Gesamtidee, die aus dem Schulkomplex ein einziges Gebäude, eine lesbare Typologie innerhalb des urbanen Siedlungskörpers macht. Im Projekt verdichtet sich das Volumen der Schule und nimmt eine erkennbare urbane Form an, die ihm den Charakter eines einzigen Gebäudes verleiht. Die Geschosshöhen des erhaltenen Bestandsgebäudes werden übernommen um Barrierefreiheit zu gewährleisten. Die Konfiguration des neuen Gebäudes generiert zwei Höfe die neben der Ermöglichung der Durchlüftung und Durchlichtung der Sie umgebenen Raumkompositionen eine neue Funktion des Treffpunktes und Austausches entwerfen. Erschlossen wird die Gesamtstruktur zentral im Süden der Typologie, welche durch die Komposition von drei EG_Massen eine maßstäblich attraktiv, räumlich angemessene Erschließungszone ausbildet und den Auftakt einer klaren äußeren wie inneren Wegeführung darstellt. Die modellierte Freiraumgestaltung der Innenhöfe mit Elementen von Stegplattformen, Schilf, Erde/Lehm, partialen Wasserflächen als auch der gesamten EG Freiraumzone obliegt der Leitidee einer architetkonisch gedachten Seelandschaft. LEBENSRAUM SCHULE I LERNEN AM SEE Dies wird in den OG Ebenen durch Ein- und Ausblicke konsequent weitergedacht. Das Projekt zeigt auf Basis der konsequenten Umsetzung der Leitidee eine hochwertige funktionale und gestalterische Einbindung in den Bestand und der Umgebung.


Das Grundstück wird hinsichtlich städtebaulicher Leitidee, des Weiterdenkens der Seepromenade in Verbindung mit dem Fahrradwegenetz als auch der Absicht der Transformation der gewachsenen Struktur in eine lesbare funktional optimierte Gesamtypologie Innen grün - außen Mobil hinsichtlich pädagogische räumlicher Qualität in Zusammenhang mit den notwendigen verkehrskonzeptuellen Überlegungen harmonisch verträglich genutzt. 


Der Ort Zell am See ist makrobetrachtet vom See durch die Bahntrasse getrennt. Die einzigen Momente des wirklichen Urbankontaktes mit dem See sind einige öffentliche Räume wie Stadtpark, Bahnhof, Sportzentrum, etc. welche sich entlang der Küstenlinie auf Halbinseln ausformulieren und durch Fußgänger- und Fahrradwege miteinander verbunden sind. Eine Promenade welche Zell am See und Schüttdorf attraktiv miteinander verbinden und auf Höhe des Schulzentrums endet. Das Projekt will aus dem neuen Schulzentrum durch eine weitere öffentliche urbane Struktur einen urbanen Verbindungsraum zwischen Stadt und See generieren. Das neue Schulzentrum wird ein Zielpunkt dieser Wegeführung welche im Osten entlang des Gebäudekomplexes ein attraktives und sicheres Ankommen der Schüler mit Fahrrad oder zu Fuß ermöglicht. Am Ende dieser ins Schulareal eingeleiteten Fahrradwegeführung findet man die Möglichkeit die Fahrräder abzustellen. Die Hauptanzahl der PKW-Abstellflächen wurde aufgrund dieser qualitativen Entscheidung nach Westen gelegt --> kein Konflikt zwischen Langsam- und Schnellverkehr. Die bestehenden Parkplätze vor dem Südtrakt weichen einer attraktiven und angemessenen Vorplatz- und Erschließungssituation eines öffentlichen Gebäudekomplexes.


Es wurde ein hinsichtlich städtebaulicher Leitidee als auch architektonischer Qualitätssteigerung wirtschaflticher Umgang mit dem Bestand verfolgt. Die West- und Südtrakte des Bestandskonglomerats werden aufgrund der Absicht eine neue städtebauliche Form, eine einzelne Typologie zu generieren, durch Neubauinterventionen ersetzt. Der Osttrakt wird mit sehr kleinen strukturellen Eingriffen Funktionssaniert und in eine höhere räumliche als auch Oberflächenqualität transformiert. Ziel ist es die Schule in ein räumlich hochwertiges öffentliches Gebäude zu transformieren, welches dem Ort und der Identität dieses entspricht - Genius Loci. Eine Landschaft wo Schüler in direktem Kontakt mit der Natur lernen können. Eine Seelandschaft als Lebensraum Schule - Raum ist Pädagoge - eine Landschaft zum Entdecken und Entfalten und Begreifen mit in Architektur transformierten Charakteristika der hohen landschaftlichen Umgebungsqualität. Die Schule als Landschaft - Lernen am See. Dies findet sich konsequent in der Wahl der Materialien und Raumwirkung - Lehm I Holz I Transparenz I Natur.


Die ganze Schule ist als Seelandschaft gedacht, wo Schüler neben Schulprogramm neue identitätsstiftende Erfahrungen auch hinsichtlich Ort und Kontext erleben. Das Schulgebäude ist als Erlebnisparcour konzipiert. Die drei Ebenen der Gebäudestruktur stellen verschiedene Seelandschaften dar. Die erhaltenen Gebäudetrakte werden in die neue Konzeption ganzheitlich integriert und erhalten dadurch Qualität durch die Innen- und Außenräume, die als Erlebnisräume wahrgenommen werden und als Treffpunkte und Momente des Schullebens fungieren. Alt wird mit Neu zu einer 2Hoftypologie mit landschaftlichen Charakter verschmolzen.


Die gesamte Neustrukturierung des Schulkomplexes mit innen- als auch außenräumlicher Integration der erhaltenen Gebäudetrakte beruht auf der städtebaulichen als auch architektonischen Grundidee - Schule als Landschaft I Lernen am See. Ein Entwurfsprozess welcher bildhafte Wahrnehmungen einer Seelandschaft räumlich als auch materialgerecht in eine pädagogische Struktur transformiert und architektonisch gedacht. Erdgeschosszone als wirkliche Seelandschaft - Schilfflächen Erde Ton Lehm - Stegplattformen. Die kristallinen Hauptvolumen (Garderoben, Mehrzweckraum, Buffet, Bibliothek,.. aus Lehm transparent räumlich gefasst liegen auf einer modellierten Topographie. Vertiefungen in den Innenhöfen, welche je nach Witterung und Jahreszeit zur Wasserfläche werden - Landschaft verändert sich. Das Obergeschoss als schwebende Holzstrukturen über Schilfgürtel - Seelandschaft nach oben gehoben - Grünraum vor Klassenräumen - Sonnenschutz - Windschutz - Klimaschutz - Lernen im Naturraum. Die Dachlandschaft als Insekten- Vogellandschaft mit Seeblick. Sämtliche Außenräume - Innenhöfe_EG - botanischer Garten 2.OG erweitern das pädagogische Potential --> open air lernen - Kontakt mit aussen - Lebensraum Schule. Eine Lern- und Erfahrungsebene von neuer pädagogischer Qualität welche den Wandel zu einer offen transparenten Pädagogik architektonisch unterstützt und fördert.

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