realisierungswettbewerb "junges und studentisches wohnen sandwirt" innsbruck, tirol
Das zu bebauende Areal im Innsbrucker Stadtteil Reichenau wird einerseits durch eine prominent befahrene Straße im Osten und andererseits durch eine etwas weniger frequentierte Straße im Süden begrenzt. Im Norden hingegen erstreckt sich ein malerischer Grünzug, der harmonisch in den Inn übergeht. Diese harmonische Verbindung zweier Welten, die Natur und die Stadt, in unmittelbarer Nähe und umrahmt von der majestätischen Kulisse des Innsbrucker Bergpanoramas, verleiht dem Areal eine einzigartige und bedeutsame Atmosphäre, die charakteristisch für Innsbruck ist. Die städtebauliche Grundhaltung zeigt eine möglichst flächenschonende Typologie, welche dadurch eine größtmögliche Maximierung der Außenraumqualitäten erreicht sowie achtsam mit den städtebaulichen Bedürfnissen des Kontextes umgeht. Der Leitgedanke der Campagne wird mit großer Sensibilität in das Sandwirt Areal integriert und fließt harmonisch ein. Analog zu den anderen Gebäuden entlang der Reichenauer Straße rückt das Volumen von der Jugendherberge ab, um den Grünzug ungehindert weiterfließen zu lassen und nahtlos in den nördlichen Bereichüberzugehen. Durch das Zurücksetzen des Gebäudes im Süd-Osten entsteht an der Kreuzung des Langen Weges und der Reichenauer Straße ein attraktiver Quartiersplatz. Des weiteren wird ein Hofkörper geschaffen, der an der nordöstlichen Ecke geöffnet wird. Dieser Hofkörper wird in der Höhe von Osten nach Westen und schließlich nach Norden hin gestaffelt, um den Kontext angemessen zu berücksichtigen. Um öffentliche und halböffentliche Bereiche auszuformulieren wird dieser angehoben. An der Grenobler Brücke wird durch die Platzierung eines Turms, der sich in der Höhe dem Umfeld anpasst, eine Signifikanz geschaffen. Der sich vom Westen erstreckende Grünzug am Inn fließt verzahnt sich mit der Bebauung und schafft so eine natürlich wirkende Weiterführung dessen. Insgesamt entstehen durch die durchdachte Platzierung der Gebäude und die Gestaltung der Außenanlagen ein lebendiges und attraktives Quartier, das den Bedürfnissen der Bewohner und der Natur gleichermaßen gerecht wird. Das architektonische Konzept basiert auf dem Leitgedanken, die ursprüngliche Gestalt des Inns und des Grünzugs im Bereich der Reichenau erlebbar zu machen. Dabei werden drei charakteristische Bereiche definiert: der Ur-Inn, die Heißlände und der Au-Wald. Der Ur-Inn repräsentiert den natürlichen Flussverlauf, die Heißlände steht für das Schwemmland mit seiner üppigen Vegetation und der Au- Wald symbolisiert den bewaldeten Bereich. Diese Bereiche werden auf eine moderne und kreative Weise neu interpretiert. Die Heißlände wird zu einem gestalteten Freiraum mit Sitzgelegenheiten umgestaltet. Spielbereiche werden durch geschickt angeordnete Schwemmholzstämme geschaffen. Die Oberfläche bleibt unversiegelt, befahrbare Bereiche werden mit mineralisch gebundenenKiesbelägen und wassergebundenen Oberflächen gestaltet. Durch geschickt platzierte Grünzüge, die eine sanfte topografische Landschaft bilden und Platz für große Bäume, entstehen mäandernde Wege durch das Quartier. Der angehobene Auhof-Bereich erfährt die gleiche Gestaltung, wobei schattenspendende Baumkronen, Sitzsteine in den Grüninseln und geschwungene Wege eine einzigartige Freifläche und Ruheoase für das Wohnquartier schaffen. Die harmonische Verbindung von Freiraum und Architektur erzeugt ein einzigartiges Zusammenspiel, das das Quartier prägt und eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Menschen ausübt. Die Gestaltung der Freiflächen und die Architektur verschmelzen zu einem harmonischen Gesamtkonzept, das eine einladende und inspirierende Atmosphäre schafft. Die sorgfältig geplante Anordnung der Gebäude und die geschickte Integration von Grünflächen, Wegen und Plätzen schaffen eine einzigartige Kulisse, die zum Verweilen, Entdecken und Austausch einlädt. Die Architektur fügt sich sensibel in die Umgebung ein und verleiht dem Quartier eine unverwechselbare Identität. In Kombination mit den attraktiven Freiflächen entsteht ein Ort, der junge Menschen magisch anzieht und sie dazu einlädt, Teil einer lebendigen Gemeinschaft zu sein.