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neubau bezirksbauernkammer hallein, 5400 hallein, 2019 – 2020
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Die Stadt Hallein als pluralen Siedlungskörper mit individuellen Typologie- und Nutzungsstrukturen als auch Identitäten erkennen – erhalten – nähren. Die Vielfalt der Traditionen und Kulturen als Mehrwert eines Stadtkörpers bewusst und respektvoll stärken und diese Kontextebene als Strukturvielfalt und somit eine Qualitätspluralität erzeugen um die Attraktivität einer Urbanität zu heben. Die vorliegende städtebauliche Entwurfsidee nimmt neben der kontextorientierten Baukörpermaßstabsentwicklung als auch seiner Expositionierung diese URBANPLURALITÄT stärkenden Prämissen auf und bereichert die Typologievielfalt der Stadtsilhouetten bzw. Ansichten einerseits vom Salzachufer als auch von der Davisstraße durch eine identitätsstärkende elementarkonstruktiven Nutzungsstruktur. Durch die am Bestandskontext orientierte Setzung des elementaren auf einer erhöhten Sockelstruktur ruhenden 3 geschossigen Baukörpers am Grundstück ergibt sich eine zentrale Zuwegung des internen Erschließungsorgans im Gebäude als auch zweihüftige Vorzonen für interne Stellplätze sowie der TG_Zufahrt im Norden und Besucherstellplätze im Süden. Die südliche Parkzone wurde entgegen der Bestandssituation so gelöst damit ein Ein-Ausparken ohne Behinderung der Davisstraße funktioniert. Diese Zonen sind als mit Rasengittersteinen gepflasterte Vorplätze zu verstehen welche auch als Präsentationsflächen für bäuerliche Erzeugnisse im Zuge einer Veranstaltung/Bauernmarkt etc. genutzt werden können. Die Nutzung dieser Flächen wird durch gezielte Bepflanzung als Schattenspender attraktiviert. Die grüne Außenalage im südwestlichen Bereich dient der Gartennutzung der Wohneinheit sowie nordwestlichen Grünfreibereichen der Gebäudenutzung. Die Erschließung der neuen Bezirksbauernkammer ist wie ein Gang durch einen GARTEN zum HOF. Die VorGartenatmosphäre wird erzeugt durch traditionell bäuerliche Naturbilder in Hinblick auf Erzeugung von Lebensmittel und Hausmittel aus Kräutern Gemüse und Obst. Dies zeigt die Notwendigkeit des Bauerntums in der Vergangenheit als auch in der Zukunft ein gesundes MENSCHenbild verknüpft mit der NATUR zu erhalten und zu stärken. Das selbstbewusste Aufzeigen von aus ländlichen Gebieten bekannten Lebensweisen/Strukturen bzw. deren Interessensvertretung und die Notwendigkeit eben dieser für städtische Gebiete durch eine repräsentative konstruktiv starke Nutzungsstruktur mitten im Stadtgebiet festigt die kulturelle Prägung der Bürger durch das Bauerntum. 


Material HOLZ ist insbesondere in bäuerlichen Gefinden seit Jahrhunderten ein wichtiges Material für Bau, Energie, Wärme etc. und traditionell betrachtet ein überlebenswichtiger Rohstoff welcher immer mehr Einzug in urbane Siedlungskörper findet. Die Stärke der elementaren Tektonik des Entwurfes liegt in seiner materialgerechten Einfachheit transformiert aus alttypischen Bauweisen und Knotenpunkten des Bauelementes Holz gepaart mit den bereits technischen Möglichkeiten im Holzbau. Die kompositive Grundhaltung SOCKEL – KÖRPER – DACH greift auf alte einfache bäuerliche Holzbauweisen zurück und ergibt sich aus der einfachen Lösung des konstruktiven Holzschutzes als auch der elementaren Stabtektonik des Materials Holz. Die Struktur versteht sich als eine maßstäbliche Transformation traditionell identitätsstiftender Holzbautektonik, wie es der STRICKBAU/BLOCKBAU in seiner Elementarität und Knotenfügung klar zeigt, in die holzbautechnologische Jetztzeit. Die Vermengung von Stabtektonik (Urtyp_Holztektonik) mit den Möglichkeiten der Scheibentektonik (Vervielfältigung der Holzbaumöglichkeiten). Durch die sich in Tiefe variierende geschossweise stapelnde Steckverbindung der tragenden Brettsperrholzelemente kombiniert mit Deckentragwerk bestehend aus Holzträgern und kraftschlüssig verbunden BSP_Elementen (Holzrippentragwerk) wird die Tragstruktur elementar nach außen gezeigt und eine Struktur erzeugt welche gleichermaßen konstruktiven Sonnen- Holz- und Sichtschutz gewährleistet. Die Zwischenräume dienen als Pufferzonen klimatischer als auch nutzungsorientierter Aufwertungen-Freibereiche-Orangerie-und verbinden die Ebenen durch vertikale Lufträume. Durch die Lagerung der 3 geschossigen Holztektonik auf einer erhöhten Betonsockelstruktur sowie der Ausformulierung der TG_Abfahrt wird entsprechend die Wertigkeit des Gebäudes betont und der Hochwassersituation dieser Salzachlage entgegnet. Die Nutzungsverteilung entspricht den geforderten Ansprüchen mit Stellplätzen sowie Nebenräumen im Tiefgeschoss, BBK und MR im EG, MR und Saal im 1.OG sowie im 2.OG die 5ZI Wohneinheit (leicht teilbar) und LWK. Die derzeitigen Raumstrukturen lassen sich durch die zentrale Erschließung innerhalb des Gebäudes mit

kurzen Wegen erreichen und ermöglichen auch den Mix an Nutzungen zu unterschiedlichen Tageszeiten ohne einen Konflikt zu erzeugen. Die Erweiterung von Büroflächen ist bereits anhand der aufgezeigten Architektur durch Raumerweiterungen (Zwischenräume, Terrassen, etc.) als auch durch eine simpel anmutende vertikale Erweiterung der elementaren Stapelbauweise ermöglicht. Dadurch sind keine neuen Fundamentierungs- als auch Erdarbeiten notwendig.

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